Additiv Colzuphalt®

Colzuphalt® ist ein Additiv zur Optimierung von Asphalt, wenn die Adhäsion zwischen Mineral und Bindemittel sowie die Verarbeitungseigenschaften der Asphaltmischung verbessert werden sollen. Gleichzeitig dient Colzuphalt® zur Absenkung der Einbautemperatur von Asphaltmischgut.

Colzuphalt® ist ein reaktives Additiv mit Mehrfachwirkung. Zunächst wirkt es als Netzmittel, d.h. die Oberflächen der Minerale, insbesondere im Füllerbereich, werden derart mit dem Additiv umhüllt, das die Oberflächenspannung sich zu Gunsten einer besseren Umhüllung mit dem Bindemittel verändert. Anschließend reagiert Colzuphalt® bei der weiteren Verarbeitung zu einem hochwirksamen Haftmittel.

Die Adhäsion zwischen Bitumen und Mineral wird dauerhaft in der Asphaltmischung verbessert. Beide Reaktionsphasen bewirken gleichzeitig eine Temperaturabsenkung mit besserer Verarbeitbarkeit.

Die Arbeitsplatzgrenzwerte für Bitumenemissionen wurden deutlich gesenkt, um präventiv die Beschäftigten zu schützen. Für den Walzasphaltstraßenbau wurde eine Branchenlösung entwickelt, die aus mehreren Elementen besteht: Zum einen wird die Ableitung von Dämpfen und Aerosolen an den Einbaugeräten durch konstruktive Innovationen optimiert, zum anderen wird der Walzasphalt temperaturreduziert hergestellt und eingebaut.

Durch den Einsatz unseres Additivs Colzuphalt® kann der Walzasphalt um bis zu 30 °C niedriger hergestellt werden, bei gleichzeitig optimaler Verdichtungsleistung beim Walzen.

Colzuphalt® ist kein Wachs und hat keinen Kristallisationspunkt. Im Gegensatz zu wachsmodifizierten Asphalten ist somit eine Verdichtung des Asphaltmischgutes unterhalb von 110 °C möglich. Die Struktur des Mischgutes wird nicht negativ beeinflusst.

Colzuphalt® senkt die Einbautemperatur von Walzasphalt und Gussasphalt ab. Weiterhin kann es zur Optimierung von bituminierten Abstreusplitt verwendet werden.
Colzuphalt® wird als Additiv im Mischprozess an der Asphaltmischanlage dosiert. Ebenfalls ist es möglich Colzuphalt® im vorkonfektionierten Bindemittel zu liefern. Bei der Verarbeitung von Gussasphalt kann Colzuphalt® auch nachträglich im Rührwerkskessel dosiert werden.

Ja, Colzuphalt® ist als einziges oberflächenaktives Additiv auf der BASt-Liste (Stand: 10.2024) aufgeführt.
Colzuphalt® wurde im Rahmen des Forschungsprojektes der BASt „Absenkung der Produktions- und Verarbeitungstemperatur von Asphalt durch Zugabe von Bitumenverflüssigern“ (FE 07.203/2002/CRB aus 2006) intensiv untersucht, die Erprobungsstrecke über Jahre wissenschaftlich analysiert. Sämtliche Ergebnisse sind auf der BASt-Seite abrufbar.
Aufgrund seiner sehr guten Performance hat es Colzuphalt® auf die sog. BASt-Liste „Erfahrungssammlung über die Verwendung von Fertigprodukten und Zusätzen zur Temperaturabsenkung von Asphalt“ geschafft.

Durch das Absenken der Mischtemperatur um 30 bis 35 °C, wie es beispielsweise durch den Einsatz von Colzuphalt® möglich ist, kann der Energiebedarf um 0,8 Liter Heizöl/Tonne Asphalt reduziert werden. Bei 60 Mio. Tonnen Asphalt, die in Deutschland jährlich produziert werden, ergibt sich ein Energiesparpotential von fast 50 Mio. Liter Heizöl.

Dies birgt zugleich ein enormes Potential zur Reduzierung der CO₂-Emissionen: Der Asphalteinbau mit abgesenkten Temperaturen würde bei einer Gesamtmenge von 60 Mio. Tonnen Asphalt und damit 1,5 Mio. Tonnen CO₂ zu einer Reduzierung von ca. 125.000 Tonnen CO₂ führen.

Quelle: Gesprächskreis Bitumen der BG Bau Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft „Energieeinsparung und weniger Abgase“

Ja, Colzuphalt® erhöht die Adhäsion zwischen Mineralstoff und Bindemittel.

Dieser Effekt ist besonderes beim Einsatz von haftkritischen Mineralstoffen für die Lebensdauer von Asphalten von Bedeutung. Unabhängige Untersuchungen bestätigen den positiven Einfluss auf das Haftverhalten, z. B. Forschungsbericht FE 07.203.2002/CRB der BASt.

Die Bindemittelkenndaten werden nicht wesentlich geändert. Colzuphalt® verbessert die Eigenschaften von Asphaltmischgut. Die Wirkung des Additivs entwickelt sich im Zusammenwirken aus dem Bindemittel und den Mineralstoffen.

Für den Auftraggeber bedeutet diese Art der Modifizierung also keine nachteilige Veränderung im Hinblick auf bestehende Regelwerke.